Europäischer Kammmolch (Triturus cristatus)

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Du lernst hier den Kammmolch kennen, ein beeindruckendes Amphibium, das in Europa heimisch ist. Der Kammmolch ist bekannt für seine stattliche Größe im Vergleich zu anderen heimischen Molcharten. Er bevorzugt kühle und feuchte Lebensräume und ist vor allem von den Britischen Inseln bis nach Russland verbreitet. Während der Paarungszeit zeigt das Männchen auffällige Merkmale wie einen hohen Kamm, der sich über seinen Rücken zieht. Obwohl er an Land lebt, zieht er sich in der Paarungszeit in Gewässer zurück. Aufgrund seiner Lebensweise sind geeignete Wasser- und Bodenverhältnisse in seinem Lebensraum wichtig. Trotz seiner Größe ist der Kammmolch ein scheues Tier, das Schutz in dichten Ufervegetationen sucht. Er gilt als gefährdete Art und steht daher unter besonderem Schutz. Mit den richtigen Bedingungen kann die Haltung in der Aquaristik eine Möglichkeit zur Arterhaltungsstrategie sein.

Zusammenfassung

  • Der Kammmolch ist die größte heimische Molchart und erreicht Längen von bis zu 18 cm.
  • Er ist in Mitteleuropa verbreitet und kommt von Großbritannien bis Russland vor.
  • Während der Paarungszeit entwickelt das Männchen einen auffälligen Kamm auf dem Rücken.
  • Kammmolche bevorzugen kühle, schattige Lebensräume in Gewässernähe oder feuchten Gebieten.
  • Sie benötigen Aquarien mit sauberem, stillem Wasser und vielen Verstecken zur Haltung.
  • Kammmolche sind durch Habitatverlust gefährdet und stehen unter Artenschutz.
  • In Gefangenschaft sollten Temperaturen von 18-20°C und hohe Luftfeuchtigkeit gegeben sein.

Fakten zum Europäischen Kammmolch

  • Wissenschaftlicher Name: Triturus cristatus
  • Deutsche Namen: Europäischer Kammmolch; Nördlicher Kammmolch
  • Stamm: Chordata
  • Klasse: Amphibia
  • Ordnung: Caudata
  • Familie: Salamandridae
  • Gattung: Triturus
  • Größe/Länge: Männchen bis 15 cm; Weibchen bis 18 cm
  • Gewicht: ca. 20 g
  • Merkmale: Dunkle Haut, gezackter Rückenkamm bei Männchen während der Fortpflanzungszeit
  • Lebensraum: Stillgewässer, Wälder, Wiesen in Europa
  • Verhalten: Nachts aktiv; tagsüber versteckt
  • Gefährdung: Gefährdet durch Lebensraumverlust und Verschmutzung
  • Möglichkeit der Haltung: Nicht empfohlen; Schutzstatus beachten

Aussehen und physische Merkmale des Europäischen Kammmolchs

Der Europäische Kammmolch zeigt ein beeindruckendes Erscheinungsbild, das ihn deutlich von anderen Molcharten unterscheidet. Die Männchen erreichen eine Länge von etwa 10 bis 18 Zentimetern, während die Weibchen etwas größer sind und bis zu 20 Zentimeter lang werden können. Die Haut des Kammmolches hat eine grau-schwarze Färbung, die durch undeutliche, dunklere Punkte oder Flecken akzentuiert wird. Diese körnige Textur verleiht der Haut ein leicht warziges Aussehen.

Eines der auffallendsten Merkmale des Europäischen Kammmolches ist der hohe, unregelmäßig gezackte Rückenkamm der Männchen, der sich während der Paarungszeit im Frühjahr ausbildet. Dieser Kamm läuft bis zum Schwanzansatz und wird durch einen ebenfalls gezackten Hautkamm entlang der Schwanzoberseite ergänzt. Die Flanken des Tieres sind mit auffälligen silbrigen Punkten verziert, die je nach Lichtverhältnis gut sichtbar sind.

Der Bauch des Kammmolches bildet einen starken Kontrast zur Rückenseite. Er ist leuchtend gelb-orangerot und mit großen, scharf abgegrenzten schwarzen Flecken versehen. Dieses auffällige Bauchmuster dient vermutlich zur Warnung vor Fressfeinden, indem es das Signal von Giftigkeit auslöst, obwohl der Kammmolch tatsächlich nicht giftig ist.

Verglichen mit verwandten Arten zeichnet sich der Europäische Kammmolch durch eine robustere Körperform und den markanten Kamm aus, der ihn von anderen Molchen wie dem Teichmolch unterscheidet. Diese Kombination von Farben und Strukturen macht den Europäischen Kammmolch zu einem der am leichtesten erkennbaren Amphibien in seinem Verbreitungsgebiet.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Abbildung: Nachbildung eines typischen Lebensraums (generiert mit KI)

Der Nördliche Kammmolch stammt ursprünglich aus Westeuropa, wobei sein Verbreitungsgebiet von Westfrankreich über die Britischen Inseln bis nach Mitteleuropa reicht. In Westrussland findet sich die östliche Grenze seiner Verbreitung. In Deutschland ist die Art, abgesehen von einigen nordwestdeutschen Küstenregionen, weit verbreitet und kommt in nahezu allen Bundesländern vor.

Der natürliche Lebensraum des Kammmolches umfasst eine Vielzahl von Gewässern, wobei er bevorzugt in größeren, dauerhaft wasserführenden Stillgewässern lebt, die eine reichhaltige Unterwasservegetation aufweisen. Diese Gewässer sind zumeist Kleinweiher, Teiche oder auch künstliche Gruben, die auch mit Lehm- oder sandigen Böden ausgestattet sein können. Er ist in der Lage, sich an unterschiedliche Lebensbedingungen anzupassen.

Als Landlebewesen sind strukturreiche Bereiche in der Umgebung der Laichgewässer entscheidend für den Nördlichen Kammmolch. Oft zieht er in den Zeitraum außerhalb der Fortpflanzung in abgegrenzte, feuchte Gebiete in der Nähe seiner Gewässer. Grundsätzlich weist der Kammmolch eine hohe Mobilität auf und kann bis zu 1000 Meter zwischen seinen Winterquartieren und den Laichgewässern zurücklegen.

Insgesamt zeigt die Art eine bemerkenswerte Flexibilität hinsichtlich ihrer Lebensräume, da sie sowohl in lichten Wäldern, Brachflächen als auch in landwirtschaftlich genutzten Zonen vorkommen kann. Die Abhängigkeit von gut strukturierten Lebensräumen macht den Kammmolch jedoch auch anfällig für Habitatverlust und Umweltveränderungen.

Verhalten in der Wildnis

Der Europäische Kammmolch, auch als Triturus cristatus bekannt, ist hauptsächlich nachtaktiv. Er bevorzugt, seine Aktivitäten in der Dunkelheit auszuleben, was ihm Schutz vor Fressfeinden bietet. Während der Dämmerung kann er ebenfalls häufig beobachtet werden, insbesondere wenn er sich auf Nahrungssuche begibt.

Das Jagd- und Ernährungsverhalten des Kammmolchs offenbart seine Rolle als opportunistischer Räuber. Während er in Gewässern lebt, ernährt er sich hauptsächlich von verschiedenen Wasserinsektenlarven, Wasserasseln, und Wasserschnecken. Auch Amphibienlarven und Eier, sogar jene der eigenen Art, stehen auf seinem Speiseplan. Die Larven des Kammmolchs zeigen ebenfalls räuberisches Verhalten und fressen kleine Organismen wie Wasserflöhe und Mückenlarven. Generell ist der Kammmolch ein wenig wählerischer Jäger und nutzt die Gegebenheiten seines Umfelds optimal aus. Die Aufrechterhaltung dieses Verhaltens ist entscheidend, um seinen Energiebedarf während der aktiven Phasen zu decken.

In Bezug auf die Fortbewegungsarten, zeigt der Kammmolch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. An Land bewegt er sich kriechend fort und kann durch größere Hüpfbewegungen distanzielle Veränderungen überwinden. Im Wasser hingegen ist das Schwimmen die bevorzugte Fortbewegungsart, da es ihm erlaubt, effizient und schnell zwischen verschiedenen Jagdgebieten zu navigieren. Der Aufbau seines Körpers ist optimal an das Schwimmen angepasst, was ihm eine hervorragende Manövrierfähigkeit verleiht.

Das Sozialverhalten des Kammmolchs ist nur bedingt ausgeprägt, da er eher ein Einzelgänger ist. Er zeigt wenig Tendenz zur Bildung von Gruppen und verteidigt seine Territorien energisch gegen Eindringlinge. Diese Territorialität ist besonders während der Fortpflanzungszeit ausgeprägt. Der Kammmolch kommuniziert hauptsächlich über Körpersprache und visuelle Signale. Insbesondere während der Balz zeigt das Männchen auffällige und kraftvolle Bewegungen, um Weibchen anzulocken. Dabei werden auch Duftstoffe eingesetzt, die durch heftige Schwanzbewegungen zur partnersuchenden Weibchen gesendet werden.

Zusammenfassend lässt sich das Verhalten des Europäischen Kammmolchs in einigen wesentlichen Punkten zusammenfassen:

  • Hauptsächlich nachtaktiv mit gelegentlicher Aktivität in der Dämmerung.
  • Universalräuber mit einer breiten Palette an Beutetieren, einschließlich Wasserinsektenlarven und Amphibienlarven.
  • Bewegungsmodus ist sowohl landbasiertes Kriechen und Springen als auch schwimmbasiertes Navigieren.
  • Einzelgängerisches Wesen mit starker Territorialität, besonders während der Brutsaison.
  • Kommuniziert durch visuelle und olfaktorische Signale.

Wusstest du, dass der Europäische Kammmolch ein individuell ausgebildetes Fleckenmuster auf seiner Bauchseite hat? Dieses einzigartige Merkmal ermöglicht es Wissenschaftlern, die Tiere nicht nur zu identifizieren, sondern auch wichtige Daten über ihre Bewegungen und Lebensgewohnheiten zu sammeln!

Artenschutz und Gefährdung

Der Europäische Kammmolch wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als "Near Threatened", also potenziell gefährdet, eingestuft. Diese Einstufung verdeutlicht, dass die Art zwar noch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht ist, aber ohne wirksame Schutzmaßnahmen in der Zukunft erheblich leiden könnte. Der Kammmolch genießt zudem Schutz gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie.

Die größten Bedrohungen für den Europäischen Kammmolch umfassen den Verlust und die Fragmentierung seiner Lebensräume. Hauptursachen dafür sind die Urbanisierung, intensive landwirtschaftliche Praktiken und die Veränderung von Wasserläufen, die zur Zerstörung oder Verschlechterung der notwendigen Habitate führen. Der Straßenverkehr stellt ebenfalls ein erhebliches Risiko dar, insbesondere während der Amphibienwanderungen, wenn viele Kammmolche überfahren werden.

Um den Kammmolch zu schützen, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu zählen die Erhaltung und Wiederherstellung von Laichgewässern sowie das Schaffen von Lebensraumkorridoren, um die Vernetzung zwischen isolierten Populationen zu gewährleisten. Einige europäische Länder haben bereits spezielle Schutzgebiete ausgewiesen, um den Kammmolch zu unterstützen.

Züchtungs- und Wiederaussetzungsprogramme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Schutz des Kammmolchs. Durch diese Programme kann eine gesunde Population in gesicherten Lebensräumen aufrechterhalten werden. Diese Maßnahmen werden oft von wissenschaftlichen Untersuchungen begleitet, um den ökologischen und genetischen Zustand der Populationen zu bewerten und gezielte Maßnahmen zur Erhaltung zu entwickeln.

Die Aufklärung der Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle im Artenschutz des Kammmolchs. Durch Bildungsprogramme und Öffentlichkeitsarbeit können Anwohner über die Bedeutung des Schutzes dieser Art informiert werden, was zu einer größeren Akzeptanz und Mitwirkung in Schutzmaßnahmen führen kann.

Artenschutz und Gefährdung

Der Europäische Kammmolch wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als "Near Threatened", also potenziell gefährdet, eingestuft. Diese Einstufung verdeutlicht, dass die Art zwar noch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht ist, aber ohne wirksame Schutzmaßnahmen in der Zukunft erheblich leiden könnte. Der Kammmolch genießt zudem Schutz gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie.

Die größten Bedrohungen für den Europäischen Kammmolch umfassen den Verlust und die Fragmentierung seiner Lebensräume. Hauptursachen dafür sind die Urbanisierung, intensive landwirtschaftliche Praktiken und die Veränderung von Wasserläufen, die zur Zerstörung oder Verschlechterung der notwendigen Habitate führen. Der Straßenverkehr stellt ebenfalls ein erhebliches Risiko dar, insbesondere während der Amphibienwanderungen, wenn viele Kammmolche überfahren werden.

Um den Kammmolch zu schützen, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu zählen die Erhaltung und Wiederherstellung von Laichgewässern sowie das Schaffen von Lebensraumkorridoren, um die Vernetzung zwischen isolierten Populationen zu gewährleisten. Einige europäische Länder haben bereits spezielle Schutzgebiete ausgewiesen, um den Kammmolch zu unterstützen.

Züchtungs- und Wiederaussetzungsprogramme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Schutz des Kammmolchs. Durch diese Programme kann eine gesunde Population in gesicherten Lebensräumen aufrechterhalten werden. Diese Maßnahmen werden oft von wissenschaftlichen Untersuchungen begleitet, um den ökologischen und genetischen Zustand der Populationen zu bewerten und gezielte Maßnahmen zur Erhaltung zu entwickeln.

Die Aufklärung der Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle im Artenschutz des Kammmolchs. Durch Bildungsprogramme und Öffentlichkeitsarbeit können Anwohner über die Bedeutung des Schutzes dieser Art informiert werden, was zu einer größeren Akzeptanz und Mitwirkung in Schutzmaßnahmen führen kann.

Haltung in der Aquaristik

Der Europäische Kammmolch steht im Mittelpunkt zahlreicher Naturschutzbestimmungen und ist in verschiedenen europäischen Ländern als gefährdet eingestuft. In Deutschland ist die Art streng geschützt und befindet sich in der Kategorie 2 der Bundesartenschutzverordnung, was den Kammmolch zu einem besonders geschützten Tier macht. Dies bedeutet, dass jede Form von Fang, Beeinträchtigung oder Tötung der Tiere in freier Wildbahn verboten ist.

Aufgrund dieser strengen Schutzbestimmungen wird grundsätzlich von einer Haltung des Europäischen Kammmolchs in der Aquaristik abgeraten. Das Hauptproblem liegt in der Gefährdung des natürlichen Bestandes durch illegale Entnahmen aus der Natur. Daher ist es in den meisten Fällen rechtlich nicht zulässig, Kammmolche privat zu halten, es sei denn, es liegen spezielle Genehmigungen vor, wie sie beispielsweise wissenschaftlichen oder erhaltungszuchtbezogenen Projekten vorbehalten sind.

Zur Erhaltung der Art werden in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Schutzmaßnahmen ergriffen. Diese Maßnahmen umfassen den Erhalt und die Pflege der natürlichen Lebensräume sowie gezielte Nachzuchtprogramme. So soll sichergestellt werden, dass stabile Populationen in der Wildnis bestehen bleiben. Jede Beeinträchtigung dieser Bemühungen, inklusive der Aufnahme in private Aquarien, könnte den Fortbestand der Art gefährden.

Die Haltung von Kammmolchen in der Aquaristik ist ohne die Erfüllung spezifischer rechtlicher Anforderungen und Genehmigungen nicht möglich. Damit soll gewährleistet werden, dass diese geschützte Art in ihrem natürlichen Habitat erhalten bleibt und der illegale Handel mit diesem Tier unterbunden wird. Es ist wichtig, sich stets über die aktuellen rechtlichen Bestimmungen zu informieren und diese zu respektieren, um die biologische Vielfalt zu bewahren.

Gesundheit und Pflege des Europäischen Kammmolchs

Die Haltung des Europäischen Kammmolchs in der Aquaristik erfordert besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Art. Der Europäische Kammmolch benötigt ausreichend Platz in einem gut strukturierten Becken mit vielen Versteckmöglichkeiten wie Steinhaufen und Pflanzen. Eine ausgewogene Wasserqualität ist entscheidend; regelmäßige Wasserwechsel und die Überprüfung der Wasserparameter wie pH-Wert und Härte sind notwendig, um Stress zu vermeiden und die Gesundheit der Tiere zu sichern.

Erkennung von Stress und Krankheiten ist bei der Pflege von zentraler Bedeutung. Symptome wie Apathie, reduzierte Futteraufnahme oder sichtbare Hautveränderungen können Anzeichen für Gesundheitsprobleme sein. Häufige Gesundheitsprobleme umfassen Infektionen der Haut, die durch Wasserpilze oder Bakterien verursacht werden können, und sie benötigen oft eine gezielte Behandlung durch antibakterielle oder antimykotische Mittel.

Vorbeugende Maßnahmen spielen eine wichtige Rolle. Ein stabiles Ökosystem im Aquarium fördert das Wohlbefinden der Tiere. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen der Temperatur, die optimalerweise zwischen 18 und 20 Grad Celsius liegen sollte, sowie ein ausreichend belüftetes Wasser. Die Fütterung sollte abwechslungsreich sein und Futtertiere wie Insektenlarven, Wasserschnecken und Kleinkrebse umfassen, da Kammmolche Räuber sind.

Die Hygiene und Reinigung des Lebensraums sind essenziell für die Gesunderhaltung der Molche. Dabei sollte das Aquarium frei von alten Futterresten und Abfallstoffen gehalten werden, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Regelmäßige Teilwasserwechsel, etwa 20-30% wöchentlich, tragen ebenfalls zur Gesundheit bei.

Bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen ist darauf zu achten, dass der Europäische Kammmolch unter Naturschutz steht. Die Haltung bedarf einer vorherigen Genehmigung von zuständigen Naturschutzbehörden und in einigen Bundesländern kann sie ganz verboten sein. Deshalb muss unbedingt sichergestellt werden, dass alle rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Zusammengefasst erfordert die Pflege des Europäischen Kammmolchs in der Aquaristik sorgfältige Planung und Einhaltung von Hygienestandards, die Beachtung von Wasserqualität und Ernährung sowie die strikte Einhaltung der rechtlichen Vorgaben zur Haltung. Dies alles trägt dazu bei, die Lebensqualität und Langlebigkeit der Tiere zu sichern.

Fortpflanzung und Zucht

Der europäische Kammmolch ist ein faszinierendes Amphibium, das insbesondere durch sein komplexes Fortpflanzungsverhalten besticht. Die Paarung und Eiablage erfolgen in der Regel zwischen März und Juli, wenn die Temperaturen steigen und die Molche sich in reich strukturierten Gewässern aufhalten. Während der Balzzeit zeigen die Männchen ein auffälliges Balzritual, bei dem sie das Weibchen umkreisen und ihre leuchtend gefärbte Schwanzrückenleiste präsentieren, um einen Paarungspartner anzuziehen. Sobald ein geeignetes Weibchen gefunden wurde, legt dieses im Wasser etwa 200 bis 400 Eier ab.

Die Eiablage findet direkt auf Wasserpflanzen statt, wobei das Weibchen die Eier mit den Hinterbeinen sorgfältig in die Pflanzenblätter einwickelt. Diese Methode schützt die Eier vor Fressfeinden und sorgt für deren relative Sicherheit während der Entwicklungszeit. Die Inkubationszeit der Eier variiert in Abhängigkeit von der Temperatur der Umgebung, beträgt jedoch im Durchschnitt etwa zwei bis vier Wochen. Nach dem Schlüpfen der Larven verbringen diese die nächsten zwei bis drei Monate im Wasser, wo sie sich von kleinen Wirbellosen ernähren und durch eine Reihe von Entwicklungsstadien zur Metamorphose fortschreiten.

Ein besonderer Aspekt der Zucht des Europäischen Kammmolchs betrifft die Bedingungen, unter denen diese Tiere in Menschenobhut gehalten werden können. In vielen Ländern ist die gezielte Zucht und Haltung in Privataquarien aufgrund rechtlicher Vorschriften eingeschränkt oder gar verboten, da diese Art als gefährdet gilt und durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt ist. Darüber hinaus stellen viele Aquarianer fest, dass die natürlichen Fortpflanzungsbedürfnisse von Kammmolchen in häuslichen Aquarien nur schwer erfüllt werden können, insbesondere was die Wassertemperatur und die spezielle Anordnung von Pflanzen für die Eiablage betrifft.

In der Aquaristik ist es daher oft ratsam, sich an öffentliche Einrichtungen oder spezielle Erhaltungsprojekte zu wenden, die sich mit der Zucht von Kammmolchen unter kontrollierten Bedingungen befassen. Diese Einrichtungen sind in der Regel in der Lage, die komplexen Umweltanforderungen der Molche zu erfüllen, und sie tragen aktiv dazu bei, die Bestände dieser beeindruckenden Amphibienart zu sichern. Für private Interessierte bleibt der Kontakt zu solchen Projekten der beste Weg, um sich mit Kammmolchen vertraut zu machen, ohne ihre natürliche Population zu gefährden.

Tipps aus der Praxis

Der Europäische Kammmolch ist ein geschütztes Tier, das in der EU unter dem Artenschutz steht. Bevor man sich entscheidet, diesen in der Aquaristik zu halten, ist es wichtig, die rechtlichen Bestimmungen zu beachten und entsprechende Genehmigungen einzuholen. Ohne diese Erlaubnis ist die Haltung nicht legal und kann zu empfindlichen Strafen führen. Interessierte sollten sich bei ihrer örtlichen Naturschutzbehörde informieren.

Erfahrungsberichte von Haltern zeigen, dass der Europäische Kammmolch ein robustes Tier ist, solange seine Grundbedürfnisse gedeckt sind. Eine der ersten und häufigsten Empfehlungen ist die Einrichtung eines Biotops, das der natürlichen Umgebung des Molches ähnelt. Dazu gehört ein Wasserteil und ein Landteil, damit die Tiere je nach Lebensphase wechseln können. Ein flacher Stein im Wasser, der etwas aus der Wasserfläche ragt, wird häufig von den Tieren als Ruheplatz angenommen und ist einfach einzurichten.

Häufige Fehler, die vermieden werden sollten, sind eine zu hohe Besatzdichte und falsche Wasserwerte. Europäische Kammmolche brauchen ausreichend Platz, um Stress zu vermeiden, was in kleineren Aquarien problematisch sein kann. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass das Wasser sauber und frei von Schadstoffen ist, da die Tiere empfindlich auf Verschmutzungen reagieren. Regelmäßige Wasserwechsel und der Einsatz von Wasserfiltersystemen sind hier von Vorteil.

Die technische Ausstattung des Aquariums spielt eine wesentliche Rolle. Ein hochwertiger Wasserfilter ist unabdingbar, um eine konstante Wasserqualität zu gewährleisten. Beleuchtung sollte so eingerichtet sein, dass es sowohl schattige als auch helle Bereiche gibt, um den natürlichen Lebensraum nachzustellen. Zu den empfehlenswerten dekorativen Elementen gehören Pflanzen und Steine, die Versteckmöglichkeiten bieten.

Ein weiterer Tipp aus der Praxis ist die regelmäßige Überprüfung der Wassertemperatur. Europäische Kammmolche benötigen eine kühle Umgebung, vorzugsweise unter 20 Grad Celsius. Falls die Raumtemperatur höher liegt, kann ein Aquariumkühler erforderlich sein, um die optimalen Bedingungen zu gewährleisten. Dies hilft, das Wohlbefinden und die Aktivität der Tiere zu optimieren.

Zu beachten ist auch die Fütterung, bei der Abwechslung wichtig ist. Frostfutter wie Blutwürmer und Mückenlarven sind sehr beliebt und werden gut angenommen. Die Fütterung sollte so abgestimmt sein, dass keine Reste im Wasser verbleiben, um zu verhindern, dass sie faulen und das Wasser belasten.

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