Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Bildquelle: Rudmer Zwerver / shutterstock.com

Wenn du mehr über die Gelbbauchunke erfahren möchtest, lernst du eine faszinierende Amphibienart kennen. Diese kleinen Froschlurche, die bis zu fünf Zentimeter groß werden, faszinieren mit ihrer einzigartigen gelb-schwarzen Bauchfärbung, die sie als Warnsignal einsetzen. Die Gelbbauchunke lebt in verschiedenen Regionen Europas, von Frankreich bis zur Ukraine und bevorzugt temporäre Gewässer, um zu laichen. Beobachtungen zeigen, dass sie ein beeindruckend langes Leben führen kann, oft über 15 Jahre in der Wildnis. In Bezug auf Artenschutz ist die Gelbbauchunke in vielen Teilen Europas gefährdet, vor allem aufgrund von Lebensraumverlust. Falls du daran denkst, diese Amphibienart in Gefangenschaft zu halten, ist es wichtig, die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten und für eine artgerechte Umgebung zu sorgen. Die Pflege dieser Tiere erfordert spezielle Vorkehrungen bezüglich ihrer Ernährung und ihres Lebensraums. In dieser umfassenden Übersicht erfährst du wichtige Informationen zu ihrem natürlichen Verhalten, ihrer Zucht und Vorschläge zur erfolgreichen Haltung.

Zusammenfassung

  • Gelbbauchunken erreichen eine Größe von etwa 3,5 bis 5 Zentimetern.
  • Sie haben eine charakteristische gelb-schwarze Bauchfärbung, die als Warnsignal dient.
  • Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich von Frankreich bis in die Ukraine, bevorzugt in Bergregionen.
  • Sind langlebig und können in der Wildnis über 15 Jahre alt werden.
  • Arten sind in vielen Teilen Europas gefährdet durch Lebensraumverlust.
  • Haltung in Gefangenschaft erfordert Beachtung gesetzlicher Bestimmungen und artgerechter Bedingungen.
  • Ernährung basiert hauptsächlich auf kleinen Insekten und anderen wirbellosen Tieren.

Fakten zur Gelbbauchunke

  • Wissenschaftlicher Name: Bombina variegata
  • Deutsche Namen: Gelbbauchunke; Bergunke
  • Stamm: Chordata
  • Klasse: Amphibia
  • Ordnung: Anura
  • Familie: Bombinatoridae
  • Gattung: Bombina
  • Größe/Länge: 35 – 56 mm
  • Gewicht: 2 – 30 g
  • Merkmale: Gedrungener Körper; gerundete Schnauze; herzförmige Pupille
  • Lebensraum: Flache Gewässer; Pionierart in neu entstandenen Lebensräumen
  • Verhalten: Standorts- und wassergebunden; überwiegend tagaktiv
  • Gefährdung: Stark gefährdet (Deutschland)
  • Möglichkeit der Haltung: Nicht für Heimtierhaltung geeignet; nur in speziellen Artenschutzprogrammen

Aussehen und physische Merkmale der Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke ist ein kleiner Froschlurch mit einem gedrungenen und abgeflachten Körper. Sie hat eine Kopf-Rumpf-Länge von meist etwas über 40 mm, erreicht jedoch selten mehr als 55 mm. Das Gewicht variiert leicht zwischen den Geschlechtern, wobei Weibchen im Durchschnitt etwa 5,60 g und Männchen etwa 5,20 g wiegen.

Ein auffälliges Merkmal der Gelbbauchunke sind ihre herzförmigen Pupillen, die auf der Kopfoberseite positioniert sind. Im Vergleich zu anderen Amphibienarten, wie Kröten, die quer-ovale Pupillen haben, ist dies ein einzigartiges Merkmal. Zudem ist das Trommelfell der Gelbbauchunken äußerlich nicht sichtbar, was sie von anderen Froscharten abgrenzt.

Die Oberseite der Gelbbauchunke ist bräunlich-grün und erinnert an den Farbton von Schlamm, was ihr hilft, in ihrem natürlichen Lebensraum gut getarnt zu bleiben. Die warzige Textur ihrer Haut trägt ebenfalls zur Tarnung bei. Besonders markant ist ihre Bauchseite, die eine leuchtend gelbe Färbung mit kontrastreichen schwarzen Flecken aufweist. Diese auffällige Warnfärbung wird oft erst bei Gefahr sichtbar gemacht und dient der Abschreckung von Fressfeinden.

Im Vergleich zu verwandten Arten, wie der Rotbauchunke, hebt sich die Gelbbauchunke durch ihre charakteristische Bauchfärbung ab, während die Rotbauchunke rote bis orange Färbungen zeigt. Diese subtile, jedoch bedeutsame Differenzierung in der Färbung hilft Forschern und Naturbeobachtern, die Arten voneinander zu unterscheiden.

Die breit und rundlich geformte Schnauze vervollständigt das Erscheinungsbild der Gelbbauchunke. Dieses spezifische Aussehen ist für die Überlebensstrategie der Art entscheidend und macht sie zu einer interessanten Spezies innerhalb ihrer Familie.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Abbildung: Nachbildung eines typischen Lebensraums (generiert mit KI)

Die Gelbbauchunke, auch als gemeine Unke bekannt, hat ihren ursprünglichen Lebensraum in den Auen natürlicher Fließgewässer. Diese Feuchtgebiete bieten die notwendige Umgebung für Fortpflanzung und Überleben dieser Amphibien. In der Vergangenheit waren sie in einer Vielzahl von feuchten Lebensräumen verbreitet, doch die zunehmende Zerstörung ihrer Habitate hat ihre Verbreitung stark eingeschränkt.

Die Art ist vor allem in Mitteleuropa anzutreffen, mit Hauptvorkommen in den südlichen und zentralen Regionen Deutschlands. Die nördlichsten Populationen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind stark bedroht. Die Gelbbauchunke bevorzugt lehmige Pfützen, Kleintümpel und temporäre Kleinstgewässer, die oft wenige Vegetation aufweisen und somit optimale Bedingungen für ihre Fortpflanzung bieten.

Gelbbauchunken sind Pionierarten, die auch in Sekundärlebensräumen wie Kies- und Tongruben sowie Steinbrüchen vorkommen. Diese Gewässer bieten eine geeignete Laichumgebung. Sie besiedeln nicht nur natürliche Gewässer, sondern sind auch in neu angelegten oder spontan entstandenen Gewässern zu finden, was ihnen eine gewisse Anpassungsfähigkeit verleiht.

In der warmen Jahreszeit sind sie regelmäßig in vegetationsarmen, unbeschatteten Tümpeln zu finden. Ihre Lebensweise fordert ein spezifisches Mikroklima, das vor allem im Frühling und Sommer für die Fortpflanzung genutzt wird. Während der Überwinterung suchen sie frostsichere Verstecke, wie verlassene Nagerbauten, auf.

Verhalten in der Wildniss

Die Gelbbauchunke, oder Bombina variegata, ist ein faszinierendes Amphibium, das sich an das Leben in Gewässern und an Land angepasst hat. Ihr Name leitet sich von ihrer auffälligen Unterseite ab, die gelb und schwarz gefleckt ist. Diese Art ist bekannt für ihr tagaktives Verhalten, wobei sie besonders in den frühen Morgenstunden und späten Nachmittagen aktiv ist.

Beim Jagd- und Ernährungsverhalten zeigt die Gelbbauchunke interessante Anpassungen. Sie ernährt sich hauptsächlich von kleinen Insekten, einschließlich Käfern, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven, sowie von Spinnen, Milben und kleineren Krebstieren. Die Unke wartet oft auf ihre Beute, bis sie in die Nähe kommt, und schnappt dann blitzschnell zu. Ihre räuberische Taktik beinhaltet sowohl geduldiges Warten als auch gelegentliche kurze Sprünge, um an schwer erreichbare Beute zu gelangen. Dies bedingt, dass sie sowohl von Land als auch aus dem Wasser jagt, was ihren Ernährungsstil flexibel macht. Diese Flexibilität erlaubt es ihr, je nach Verfügbarkeit der Beute zwischen den Lebensräumen zu wechseln und somit ihre Nahrungsversorgung sicherzustellen.

In Bezug auf ihre Fortbewegung kann die Gelbbauchunke sowohl schwimmen als auch an Land springen. Sie nutzt ihre kräftigen Hinterbeine, um sich mit schnellen und präzisen Sprüngen über den Boden zu bewegen. Im Wasser ist sie eine geschickte Schwimmerin, die sich durch kräftige Schwimmstöße fortbewegt. Klettern gehört nicht zu ihrem Repertoire, da ihre Lebensräume hauptsächlich flache Gewässer und offene Landflächen sind.

Beim Sozialverhalten sind Gelbbauchunken weniger territorial als andere Amphibien. Sie können in der Nähe von Artgenossen gefunden werden, jedoch ohne komplexe Sozialsysteme zu entwickeln. Die Kommunikation erfolgt hauptsächlich akustisch und visuell. Männliche Gelbbauchunken nutzen ihren charakteristischen Unkenruf, um Weibchen zu imponieren und ablenkende Rivalen abzuschrecken. Die gelb-schwarze Färbung dient sowohl der Kommunikation als auch als Warnhinweis für potenzielle Fressfeinde, da sie mit Toxizität assoziiert wird.

Eine nützliche Kurzübersicht über das Verhalten der Gelbbauchunke umfasst die folgenden Punkte:

  • Tagaktiv, mit Aktivitätsspitzen am Morgen und Nachmittag
  • Ernährt sich von Insekten, Spinnen, Milben und kleinen Krebstieren
  • Fortbewegung durch Schwimmen und Springen
  • Weniger territorial, aber akustische und visuelle Kommunikation
  • Unverwechselbarer Unkenruf und auffällige Warnfärbung

Wusstest du, dass die Gelbbauchunke (Bombina variegata) trotz ihrer kleinen Größe von nur 3,5 bis 5 cm eine bemerkenswert hohe Lebenserwartung hat und bis zu 27 Jahre alt werden kann? Das macht sie zu einem der langlebigsten Amphibien!

Artenschutz und Gefährdung

Laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) ist die Gelbbauchunke als "gefährdet" eingestuft. In Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, sind die Bestände stark rückläufig und akut vom Aussterben bedroht. In diesen Gebieten ist der Schutz der verbleibenden Habitate von entscheidender Bedeutung, um das Überleben dieser Art zu sichern.

Einer der Hauptgründe für die Bedrohung der Gelbbauchunke ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Viele von ihnen bevorzugen zeitweise wasserführende Gewässer, die jedoch zunehmend durch Entwässerung und Agrarintensivierung verloren gehen. Darüber hinaus hat der Klimawandel einen signifikanten Einfluss auf die Stabilität dieser temporären Gewässer, was zu einer erhöhten Mortalität bei den Larven führen kann.

Zum Schutz der Gelbbauchunke werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Hierzu gehören die Schaffung und Pflege geeigneter Laichgewässer sowie die Wiederherstellung von verlorengegangenen Lebensräumen. Naturschutzorganisationen arbeiten eng mit lokalen Behörden zusammen, um Schutzgebiete zu erstellen und bestehende Lebensräume zu schützen und zu pflegen. Ein weiteres wichtiges Instrument sind Zuchtprogramme, die darauf abzielen, die Anzahl der Gelbbauchunken zu erhöhen und genetisch vielfältige Populationen zu erhalten.

In Deutschland existieren zudem Umweltbildungsprogramme, die das Bewusstsein für die Bedrohung der Gelbbauchunke schärfen. Diese Initiativen betonen die Bedeutung der Erhaltung von Amphibienlebensräumen und fördern das öffentliche Engagement für den Artenschutz. Manchmal werden innovative Technologien eingesetzt, um die Wanderwege zu erfassen und sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen so effektiv wie möglich sind.

Artenschutz und Gefährdung

Laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) ist die Gelbbauchunke als "gefährdet" eingestuft. In Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, sind die Bestände stark rückläufig und akut vom Aussterben bedroht. In diesen Gebieten ist der Schutz der verbleibenden Habitate von entscheidender Bedeutung, um das Überleben dieser Art zu sichern.

Einer der Hauptgründe für die Bedrohung der Gelbbauchunke ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Viele von ihnen bevorzugen zeitweise wasserführende Gewässer, die jedoch zunehmend durch Entwässerung und Agrarintensivierung verloren gehen. Darüber hinaus hat der Klimawandel einen signifikanten Einfluss auf die Stabilität dieser temporären Gewässer, was zu einer erhöhten Mortalität bei den Larven führen kann.

Zum Schutz der Gelbbauchunke werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Hierzu gehören die Schaffung und Pflege geeigneter Laichgewässer sowie die Wiederherstellung von verlorengegangenen Lebensräumen. Naturschutzorganisationen arbeiten eng mit lokalen Behörden zusammen, um Schutzgebiete zu erstellen und bestehende Lebensräume zu schützen und zu pflegen. Ein weiteres wichtiges Instrument sind Zuchtprogramme, die darauf abzielen, die Anzahl der Gelbbauchunken zu erhöhen und genetisch vielfältige Populationen zu erhalten.

In Deutschland existieren zudem Umweltbildungsprogramme, die das Bewusstsein für die Bedrohung der Gelbbauchunke schärfen. Diese Initiativen betonen die Bedeutung der Erhaltung von Amphibienlebensräumen und fördern das öffentliche Engagement für den Artenschutz. Manchmal werden innovative Technologien eingesetzt, um die Wanderwege zu erfassen und sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen so effektiv wie möglich sind.

Haltung in der Aquaristik

Die Gelbbauchunke ist aufgrund ihrer Gefährdung in der Natur streng geschützt. Gemäß der Bundesartenschutzverordnung und der einschlägigen EU-Richtlinien ist die Haltung von wild gefangenen Gelbbauchunken verboten. Die Entnahme von Tieren aus der Natur ist daher nicht zulässig und stellt einen Verstoß gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen dar.

Jedoch können Nachzuchten von Gelbbauchunken in Gefangenschaft gehalten werden, wenn die erforderlichen Artenschutzpapiere vorliegen. Diese Papiere sind zwingend notwendig, um nachzuweisen, dass es sich um rechtmäßig erworbene Tiere handelt. Ohne diese Dokumente wäre auch die Haltung von Nachzuchten illegal.

Für die artgerechte Haltung sind ein geeignetes Aquaterrarium und spezifische Umgebungsbedingungen erforderlich. Ein Aquaterrarium mit einer Mindestgröße von 60 x 60 x 60 cm wird als geeignet betrachtet. Es sollte sowohl einen Wasserbereich als auch einen Landteil haben, da die Gelbbauchunke semi-aquatisch lebt.

Die Gelbbauchunke ernährt sich überwiegend von Insekten, darunter Käfer, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven. Auch Spinnen und kleinere Krebstiere gehören zu ihrem Nahrungsspektrum. Eine abwechslungsreiche und der natürlichen Nahrung entsprechende Fütterung ist wichtig, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Haltung von Gelbbauchunken nur unter sehr strengen Bedingungen möglich ist. Potentielle Halter sollten sich im Vorfeld ausführlich über die rechtlichen Vorgaben und die artgerechten Haltungsbedingungen informieren, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

Gesundheit und Pflege von der Gelbbauchunke

Die Haltung der Gelbbauchunke in der Aquaristik erfordert ein tiefes Verständnis für ihre natürlichen Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse. Die Gelbbauchunke gehört zu den in Deutschland gesetzlich geschützten Arten und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Ihre Haltung in Gefangenschaft erfordert daher besondere Genehmigungen, und die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen stets strikt eingehalten werden. Sie bevorzugt temporäre Gewässer ohne Fische, da diese Fressfeinde ihrer Larven sind.

Ein geeignetes Habitat für Gelbbauchunken sollte sowohl Land- als auch Wasserflächen umfassen. Sie benötigen flache, sonnige Wasserbecken und gut strukturierte Landlebensräume mit Versteckmöglichkeiten, um den Stress zu mildern. Anpassungen, wie das Bereitstellen von Schlickbänken oder flachen Becken, tragen zur Förderung eines natürlichen Verhaltens bei.

Gelbbauchunken sind anfällig für Hautinfektionen, die durch unsaubere Umgebungen begünstigt werden. Regelmäßige Reinigung und Überwachung der Wasserqualität sind entscheidend. Eine Wasserumwälzanlage kann helfen, die Stabilität des Wasserchemie und Sauerstoffgehalt im Terrarium zu gewährleisten. Futterreste sollten schnell entfernt werden, um das Wachstum schädlicher Bakterien zu verhindern.

Gesundheitsprobleme, die häufig bei Gelbbauchunken auftreten, sind Krankheiten wie Pilzinfektionen und bakterielle Hautinfektionen. Die ersten Anzeichen von Krankheiten können Veränderungen der Haut, Appetitlosigkeit oder ein Rückzug aus dem Wasser sein. Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten. Besondere Vorsicht ist zudem bei der Quarantäne neuer oder kranker Tiere geboten, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Zum Thema Ernährung ist es wichtig, eine abwechslungsreiche und naturgetreue Diät anzubieten. Gelbbauchunken fressen hauptsächlich Insekten wie Ameisen, Mückenlarven und andere kleine wirbellose Tiere. Eine unzureichende Ernährung kann zu Mangelerscheinungen und Schwächung des Immunsystems führen.

Die Gelbbauchunke hält ihren Winterschlaf in frostgeschützten Verstecken an Land. Eine Umgebung, die dies ermöglicht, sollte im Terrarium bereitgestellt werden, um den natürlichen Überwinterungszyklus zu respektieren. Ein gut belüfteter Bereich mit trockenem Laub oder Moos kann hier dienlich sein.

Fortpflanzung und Zucht

Die Fortpflanzung der Gelbbauchunke beginnt in der Regel im Mai und kann sich bis in den Juli oder August hineinziehen. Diese Art ist bekannt als „Langzeitlaicher“, was bedeutet, dass sie über einen langen Zeitraum hinweg Eier legt. Die Fortpflanzungssaison kann sich je nach regionalen Witterungsverhältnissen von April bis September erstrecken. Weibchen legen über diesen Zeitraum hinweg, in mehreren Schüben, bis zu 300 Eier. Diese werden bevorzugt in temporären, also nur zeitweilig wasserführenden Gewässern abgelegt, was jedoch die Gefahr birgt, dass das Wasser zu früh austrocknen könnte, bevor die Jungtiere schlüpfen und die Metamorphose durchlaufen können.

Fasst man das Paarungsverhalten der Gelbbauchunken zusammen, so zeigt sich, dass das Männchen durch laute Rufe das Weibchen anlockt. Die Unken sind bekannt für ihre charakteristischen Balzrufe, die in der Fortpflanzungszeit häufig in der Nähe ihrer Laichgewässer zu hören sind. Die Paarung erfolgt im Wasser, und das Weibchen heftet seine Eier in schnürenartigen Strukturen an Wasserpflanzen oder andere Substrate im Gewässer. Diese strategische Eiablage minimiert Risiken durch Fressfeinde und sorgt für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr für die sich entwickelnden Eier.

Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt nach dem Schlüpfen der Larven, die als Kaulquappen im Wasser leben. Die Metamorphose der Gelbbauchunke ist ein kritischer Prozess, der je nach Umgebungstemperatur und Wasserbedingungen mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Während dieser Phase entwickeln sich die Larven zu kleinen Unken, die mit der Zeit ihr charakteristisches Aussehen annehmen. Im Idealfall bleiben sie so lange im Wasser, bis sie in der Lage sind, sich auf das Landleben anzupassen.

In Bezug auf die Haltung und Zucht in der Aquaristik ist besondere Vorsicht geboten. Die Gelbbauchunke ist in vielen Regionen gefährdet und steht unter Naturschutz, was zudem die private Zucht und Haltung erheblich einschränkt. Ihre speziellen Anforderungen an Lebensraum und Fortpflanzungsbedingungen machen sie zudem zu keinem idealen Kandidaten für die Aquaristik. Eventuelle Zuchtprojekte sollten ausschließlich von Fachleuten in kontrollierten, naturschutzorientierten Projekten durchgeführt werden, um ein nachhaltiges Management ihrer Population zu gewährleisten.

Zusätzlich zu den rechtlichen Einschränkungen ist es wichtig, die komplexen ökologischen Bedürfnissen der Gelbbauchunke zu berücksichtigen. Dazu gehören geeignete Wasserhabitate, ein vielfältiges Nahrungsangebot sowie Schutz vor natürlichen Fressfeinden. Die Nachzucht in Gefangenschaft erfordert daher nicht nur rechtliche Genehmigungen, sondern auch umfassendes Wissen über die Art und die Bereitstellung spezialisierter Haltungseinrichtungen.

Tipps aus der Praxis

Die Gelbbauchunke ist in vielen europäischen Ländern gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass ihre Haltung und Zucht spezifischen rechtlichen Regelungen unterliegt. Interessierte Aquarianer sollten sich daher vor der Anschaffung über die genauen Anforderungen und möglicherweise notwendige Genehmigungen informieren. Ein häufiger Fehler besteht darin, diese rechtlichen Aspekte zu ignorieren, was zu Strafen führen kann.

Für die Haltung der Gelbbauchunke in der Aquaristik empfiehlt sich ein gut strukturiertes Aquaterrarium mit ausreichend Land- und Wasserbereich. Erfahrungsberichte zeigen, dass eine Kombination aus flachen Wasserbereichen und diversen Landzonen mit Versteckmöglichkeiten wie Rindenstücken oder Moosstrukturen gut angenommen wird. Aquarienpflanzen sind ebenfalls hilfreich, um eine naturnahe Umgebung zu schaffen. Ein häufig unterschätzter Aspekt ist die richtige Belüftung des Terrariums, um Schimmelbildung zu verhindern.

Um eine artgerechte Haltung sicherzustellen, ist es wichtig, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechend den natürlichen Lebensbedingungen der Gelbbauchunke zu regulieren. Eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind ideal. Ein häufiger Fehler von Anfängern ist, diese Werte nicht konstant zu halten, was zu Stress oder gesundheitlichen Problemen bei den Tieren führen kann.

Bei der Fütterung kommt es darauf an, ein abwechslungsreiches Angebot an Insekten und anderen wirbellosen Tieren bereitzustellen. Erfahrene Halter empfehlen, die Futtertiere regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu bestäuben, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Eine zu einseitige Ernährung zählt zu den häufigsten Ursachen für Gesundheitsprobleme bei Gelbbauchunken.

Technik hilft bei der Pflege und Kontrolle der Lebensbedingungen im Terrarium. Die Verwendung eines präzisen Thermo-Hygrometers wird empfohlen, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit genau überwachen zu können. Eine automatische Beregnungsanlage kann die notwendige Feuchtigkeit unterstützen, insbesondere während der Sommermonate oder in trockenen Innenräumen.

Überwinterungstipps aus der Praxis beinhalten das Simulieren einer kühleren, feuchteren Umgebung zur Nachahmung der natürlichen Überwinterungsbedingungen. Einige Halter bewahren ihre Gelbbauchunken in einem kühlen Raum oder nutzen spezielle Kühleinrichtungen, um den Winterschlaf zu initiieren. Es ist entscheidend, die Tiere in dieser Phase nicht zu stören und die Umgebung nicht zu oft zu verändern.

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