Flösselaal (Erpetoichthys calabaricus)

Bildquelle: Dan Olsen / shutterstock.com

Der Flösselaal, wissenschaftlich Erpetoichthys calabaricus genannt, ist ein einzigartiger aalartiger Süßwasserfisch, der vorwiegend in den stehenden Gewässern Westafrikas zu finden ist. Kennzeichnend für den Flösselaal ist seine spezielle Körperform, die ihn von anderen Fischen unterscheidet. Er kann eine Länge von bis zu 50 Zentimetern erreichen, was ihn zu einer beeindruckenden Erscheinung in jedem Aquarium macht. Ernährt wird er hauptsächlich durch eine carnivore Diät, die Lebendfutter wie Garnelen und Insekten umfasst. Der Flösselaal bevorzugt sumpfige und pflanzenreiche Gewässer und benötigt in der Aquaristik ein gut strukturiertes Becken mit Versteckmöglichkeiten. Seine friedliche Natur macht ihn zu einem interessanten Bewohner in einem Gemeinschaftsaquarium. Trotz seiner Widerstandsfähigkeit erfordert die Haltung des Flösselaals einige Aufmerksamkeit für Details, um seine Gesundheit und Zufriedenheit sicherzustellen. Begleite uns, um mehr über diesen bemerkenswerten Fisch und seine besonderen Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen zu erfahren. Hier findest du alles Wissenswerte, von der natürlichen Umgebung und Verhaltensweisen in der Wildnis bis hin zu Gesundheitstipps für die Pflege im Aquarium.

Zusammenfassung

  • Der Flösselaal ist in Westafrika beheimatet, hauptsächlich in Gebieten von Benin bis Kamerun.
  • Seine maximale Körperlänge erreicht bis zu 50 Zentimeter im Aquarium; in freier Wildbahn können sie bis zu 90 Zentimeter groß werden.
  • Flösselaale sind carnivor und bevorzugen Lebendfutter wie Garnelen und diverse Insekten.
  • Sie leben in sumpfigen und pflanzenreichen Gewässern, benötigen daher ein gut strukturiertes Aquarium mit vielen Versteckmöglichkeiten.
  • Geeignete Aquariengröße beträgt mindestens 200 Liter mit einer Länge von circa 100 cm.
  • Diese Fische sind friedliche Mitbewohner in Gemeinschaftsaquarien, sollten aber nicht mit sehr kleinen Fischen vergesellschaftet werden.
  • Flösselaale benötigen spezielle Bedingungen für Gesundheit, inklusive konstanten Temperaturen und regelmäßiger Kontrolle der Wasserqualität.

Fakten zum Flösselaal

  • Wissenschaftlicher Name: Erpetoichthys calabaricus
  • Deutsche Namen: Flösselaal
  • Stamm: Chordata
  • Klasse: Actinopterygii
  • Ordnung: Polypteriformes
  • Familie: Polypteridae
  • Gattung: Erpetoichthys
  • Größe/Länge: bis zu 90 cm
  • Gewicht: keine spezifischen Angaben verfügbar
  • Merkmale: langgestreckter Körper; schlangenähnliche Form; Flossen entlang des Rückens
  • Lebensraum: Süßwasser; Flüsse und Sümpfe in West- und Zentralafrika; vorwiegend in Gebieten von Benin bis Kamerun
  • Verhalten: dämmerungsaktiv; versteckt sich gerne; vorwiegend bodenorientiert
  • Gefährdung: keine spezifischen Angaben zu Gefährdung
  • Möglichkeit der Haltung: geeignet für Aquarienhaltung; benötigt ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten; friedlicher Mitbewohner

Aussehen und physische Merkmale des Flösselaals

Der Flösselaal zeichnet sich durch einen langgestreckten, schlangenähnlichen Körper aus. Diese ungewöhnliche Form unterscheidet ihn deutlich von anderen Fischen und verleiht ihm ein reptilienähnliches Aussehen. Die durchschnittliche Länge eines Flösselaals variiert in freier Wildbahn und kann zwischen 40 bis 50 cm erreichen, obwohl kleinere Exemplare im Aquarium oft zwischen 18 und 25 cm verbleiben. Das Gewicht ist relativ gering im Vergleich zu seiner Länge, da der Körper zierlich und eher schlank ist.

Die Haut des Flösselaals ist von einer olivgrünen bis bräunlichen Färbung, die für eine perfekte Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum, dichten Wasserpflanzen und schlammigen Böden, sorgt. Manche Männchen zeigen eine intensivere Olivtönung, während die Weibchen eine etwas hellere, ockerfarbene Schattierung aufweisen können. Diese subtile Farbvariation stellt auch ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den Geschlechtern dar.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Flösselaals sind die Flossen. Besonders markant sind die länglichen, in mehreren Flossenstrahlen getrennten Rückenflossen, die eher an kleine Segel erinnern und ihm seinen deutschen Namen "Flösselaal" einbringen. Die Afterflosse ist bei den Männchen in der Regel größer als bei den Weibchen, was zur Geschlechterdifferenzierung dient.

Die Augen des Flösselaals sind relativ klein und sitzen seitlich am Kopf. Dies, zusammen mit ihren kleinen Nasenlappen, unterstreicht den reptilienartigen Eindruck. Insgesamt ist der Flösselaal ein faszinierender Fisch, dessen auffällige Erscheinung und besondere körperliche Merkmale ihn zu einem Highlight in vielen Aquarien machen.

Herkunft und natürlicher Lebensraum

Abbildung: Nachbildung eines typischen Lebensraums (generiert mit KI)

Der Flösselaal, auch unter dem Namen Ropefish bekannt, hat seine ursprüngliche Herkunft in West- und Zentralafrika. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nigeria bis zum Kongo, wo er häufig im Nigerdelta zu finden ist. Diese Region zeichnet sich durch eine Vielzahl von Sümpfen und Flusslandschaften aus, die dem Flösselaal als natürlicher Lebensraum dienen.

Flösselaale leben meist in Süßwasserseen oder -flüssen, sind jedoch auch in Brackwassergebieten anzutreffen. Ihr bevorzugtes Habitat umfasst tiefe, pflanzenreiche Gewässer, wo sie sich zwischen Wasserpflanzen und Unterständen wie Wurzeln oder Steinen verstecken können. Diese Verstecke sind für die Fische wichtig, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

In ihren natürlichen Lebensräumen halten sich Flösselaale oft in sumpfigen und verkrauteten Gewässern auf. Hier finden sie ausreichende Nahrung und geeignete Fortpflanzungsbedingungen. Sie sind an das Leben in solchen Umgebungen bestens angepasst und können sich gut durch die meist trüben Gewässer bewegen.

Die Biotope, in denen Flösselaale vorkommen, sind von entscheidender Bedeutung für ihre Fortpflanzung und ihr Überleben. Diese Fischarten sind meist Einzelgänger, die territorial sind und einen Lebensraum benötigen, der ihnen sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch ausreichende Nahrungsversorgung bietet. Daher ist der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume von großer Bedeutung für die langfristige Erhaltung dieser einzigartigen Fischart.

Verhalten in der Wildniss

Der Flösselaal ist ein überwiegend nachtaktives Tier, was bedeutet, dass er hauptsächlich in den späten Abendstunden und während der Nacht aktiv ist. In seiner natürlichen Umgebung bevorzugt er es, in den dunkleren Gewässern Afrikas zu leben, was sich auch in seinem Verhalten im Aquarium widerspiegelt. Aus diesem Grund sollte die Beleuchtung bei der Haltung in Gefangenschaft eher gedämpft sein, um sein Wohlbefinden zu fördern.

Im Hinblick auf sein Jagd- und Ernährungsverhalten zeigt der Flösselaal eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. Er ernährt sich hauptsächlich von Lebend- und Frostfutter, wobei er dabei einen opportunistischen Ansatz verfolgt. Dieser Fisch ist ein Fleischfresser und jagt instinktiv kleine Fische und Wirbellose. In der Natur verbringt der Flösselaal viel Zeit damit, nach Beutetieren im Bodengrund zu suchen. Dabei kommt ihm seine Fähigkeit zur Fortbewegung zugute, da er sowohl mit seinen flossenartigen Anhängen als auch mithilfe des schlängelnden Schwimmens vorwärtskommt. Diese Fortbewegungsarten ermöglichen es ihm, sich mühelos durch die Vegetation und die engen Räume seines Lebensraums zu bewegen.

In Bezug auf sein Sozialverhalten und die Territorialität zeigt der Flösselaal eine interessante Dynamik. Diese Fische sind relativ friedlich und neigen dazu, in Gruppen zu leben, wenn sie im Aquarium gefordert sind, dies fördert ihr natürliches Verhalten. Sie sind jedoch nicht besonders territorial, was bedeutet, dass sie in der Regel gut mit anderen Arten zusammenleben können, solange der Besatz entsprechend gestaltet ist. Die Kommunikation innerhalb ihrer Art erfolgt nicht durch Rufe oder Gesten, sondern möglicherweise über subtile Farbveränderungen oder Bewegungen, die für den Menschen nicht leicht zu erkennen sind. Da diese Art in dicht bepflanzten und versteckreichen Umgebungen lebt, ist die visuelle Kommunikation von größerer Bedeutung.

Zur Zusammenfassung der Verhaltensmerkmale des Flösselaals:

  • Aktiv in der Nacht, bevorzugt gedämpfte Beleuchtung
  • Fleischfressend, opportunistisch bei der Nahrungssuche
  • Schlängelnde Fortbewegung, passt sich eng umgebungen an
  • Friedliches Sozialverhalten, gut geeignet für Gemeinschaftsaquarien
  • Kommunikation möglicherweise durch subtile Farbveränderungen

Wusstest du, dass der Flösselaal ein bemerkenswertes Atmungsorgan hat? Seine Schwimmblase fungiert nicht nur als Auftriebskörper, sondern auch als Zusatzorgan zum Atmen, ähnlich einer Lunge. Dadurch kann er in sauerstoffarmen Gewässern überleben!

Artenschutz und Gefährdung

Der Flösselaal gilt laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "gering gefährdet", was bedeutet, dass er aktuell keine unmittelbare Bedrohung für das Aussterben darstellt. Allerdings könnten sich die Bedingungen ohne Schutzmaßnahmen verschlechtern. Besondere Aufmerksamkeit erfordert sein Lebensraum entlang der Küsten Zentral- und Westafrikas, der zunehmend durch den Anbau von Ölpalmen zerstört wird.

Die Hauptbedrohungen für den Flösselaal sind in erster Linie der Verlust von Lebensraum und die Verschmutzung der Gewässer, in denen er lebt. Der Anbau von Ölpalmen entlang der Küstenregionen führt zu erheblichen Veränderungen des natürlichen Habitats. Des Weiteren tragen Klimawandel und unkontrolliertes Fischen ebenfalls zur Belastung seiner Bestände bei.

Schutzmaßnahmen für den Flösselaal beinhalten Programme zur Erhaltung seines natürlichen Lebensraums. Eine Reduzierung des Drucks von landwirtschaftlichen Aktivitäten in Küstennähe könnte erheblich dazu beitragen, seine Populationen zu stabilisieren. Zusätzlich gibt es Aufrufe zur Schaffung von Bewusstseinsprogrammen, die die lokale Bevölkerung über die Bedeutung von Feuchtgebieten und der dort lebenden Arten informieren.

Die Zuchtprogramme in kontrollierten Aquarienumgebungen sind eine weitere Möglichkeit, den Bestand des Flösselaals zu sichern. Solche Programme könnten nicht nur helfen, den Druck auf die Wildpopulationen zu verringern, sondern auch wertvolle Informationen über seine Biologie und Verhalten liefern, die für zukünftige Schutzbemühungen nützlich sein können.

Artenschutz und Gefährdung

Der Flösselaal gilt laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "gering gefährdet", was bedeutet, dass er aktuell keine unmittelbare Bedrohung für das Aussterben darstellt. Allerdings könnten sich die Bedingungen ohne Schutzmaßnahmen verschlechtern. Besondere Aufmerksamkeit erfordert sein Lebensraum entlang der Küsten Zentral- und Westafrikas, der zunehmend durch den Anbau von Ölpalmen zerstört wird.

Die Hauptbedrohungen für den Flösselaal sind in erster Linie der Verlust von Lebensraum und die Verschmutzung der Gewässer, in denen er lebt. Der Anbau von Ölpalmen entlang der Küstenregionen führt zu erheblichen Veränderungen des natürlichen Habitats. Des Weiteren tragen Klimawandel und unkontrolliertes Fischen ebenfalls zur Belastung seiner Bestände bei.

Schutzmaßnahmen für den Flösselaal beinhalten Programme zur Erhaltung seines natürlichen Lebensraums. Eine Reduzierung des Drucks von landwirtschaftlichen Aktivitäten in Küstennähe könnte erheblich dazu beitragen, seine Populationen zu stabilisieren. Zusätzlich gibt es Aufrufe zur Schaffung von Bewusstseinsprogrammen, die die lokale Bevölkerung über die Bedeutung von Feuchtgebieten und der dort lebenden Arten informieren.

Die Zuchtprogramme in kontrollierten Aquarienumgebungen sind eine weitere Möglichkeit, den Bestand des Flösselaals zu sichern. Solche Programme könnten nicht nur helfen, den Druck auf die Wildpopulationen zu verringern, sondern auch wertvolle Informationen über seine Biologie und Verhalten liefern, die für zukünftige Schutzbemühungen nützlich sein können.

Haltung in der Aquaristik

Der Flösselaal ist eine beliebte Wahl in der Aquaristik und kann unter bestimmten Bedingungen gut gehalten werden. Eine artgerechte Haltung erfolgt in einem Aquarium mit mindestens 120 cm Länge. Ein solches Becken bietet ausreichend Platz für eine kleine Gruppe von drei bis vier Flösselaalen, wodurch ihr soziales Verhalten gefördert wird.

Für die Einrichtung des Aquariums sind dichte Bepflanzung sowie Verstecke aus Wurzeln und Steinaufbauten unerlässlich. Diese Strukturen bieten dem Flösselaal Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Zudem ist darauf zu achten, dass der Aquariendeckel gut gesichert ist. Flösselaale sind dafür bekannt, aus offenen Aquarien zu entweichen.

Die Haltung dieser Tiere wird als mittelschwer eingestuft, da sie spezielle Anforderungen an die Wasserqualität und die aquatische Einrichtung stellen. Sie benötigen sauberes, gut gefiltertes Wasser mit einer Temperatur zwischen 24 und 28 Grad Celsius. Der pH-Wert sollte im Bereich von 6,5 bis 7,5 liegen.

Flösselaale sind Bodenbewohner und sollten mit Lebend- oder Frostfutter gefüttert werden, um ihre ernährungsspezifischen Bedürfnisse zu erfüllen. Dabei ist eine abwechslungsreiche Ernährung wichtig, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Rechtliche Bestimmungen bezüglich der Haltung von Flösselaalen beinhalten keine spezifischen Regulierungen in Deutschland, solange die allgemeine Tierschutzgesetzgebung eingehalten wird. Dies bedeutet, dass alle notwendigen Bedingungen zur Gewährleistung ihres Wohlbefindens bereitgestellt werden müssen. Flösselaale sind derzeit nicht als gefährdet eingestuft, sodass ihrer Haltung unter Einhaltung der genannten Anforderungen nichts im Wege steht.

Gesundheit und Pflege des Flösselaals

Flösselaale sind faszinierend anpassungsfähige Tiere, die in der Aquaristik unter Berücksichtigung bestimmter Anforderungen erfolgreich gehalten werden können. Die richtige Pflege dieser Tiere beginnt mit der Betrachtung ihrer Ernährungsbedürfnisse. Als Fleischfresser bevorzugen sie Lebendfutter wie Garnelen und verschiedene Insekten. Die Bereitstellung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung ist entscheidend für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.

Zur Vorbeugung von Krankheiten ist es wichtig, das Aquarium in einem sauberen Zustand zu halten. Wöchentliche Wasserwechsel von 30-50 % sind notwendig, um eine Ansammlung von organischen Abfallstoffen zu verhindern, die das Immunsystem des Flösselaals schwächen könnten. Regelmäßige Tests der Wasserwerte, insbesondere des pH-Werts und der Temperatur, sollten durchgeführt werden. Die Temperatur sollte konstant zwischen 24 und 28 °C und der pH-Wert leicht sauer bis neutral (6,5-7,0) gehalten werden.

Flösselaale können durch Stress leicht anfällig für Krankheiten werden. Stress kann durch eine Überfüllung des Aquariums oder durch unsachgemäße Wasserparameter ausgelöst werden. Symptome von Stress und Krankheit können Trägheit, verminderter Appetit und unnatürliche Schwimmbewegungen umfassen. Bei Verdacht auf Krankheit sollte unverzüglich ein Tierarzt mit Spezialisierung auf Fische konsultiert werden, um die genaue Ursache festzustellen und entsprechende Behandlungen wie Quarantäne oder medikamentöse Therapien einzuleiten.

Flösselaale sind gesellige Tiere und sollten keinesfalls allein gehalten werden; eine Gruppenhaltung von mindestens drei Juwelen wird empfohlen, um ihrem natürlichen Sozialverhalten gerecht zu werden. Dies kann zusätzlich helfen, stressbedingte Gesundheitsprobleme zu minimieren. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Haltung von Flösselaalen dürfen nicht außer Acht gelassen werden, da diese je nach Region variieren können. Daher ist es zwingend erforderlich, sich im Voraus über die lokalen Bestimmungen zu informieren und diese strikt zu befolgen.

Abschließend ist die Hygiene im Lebensraum der Flösselaale von besonderer Bedeutung. Regelmäßige Reinigung der Filter, sorgfältige Entfernung von unverzehrtem Futter und abgestorbenenen Pflanzenresten tragen zur Aufrechterhaltung eines gesunden Aquarienumfelds bei. All diese Maßnahmen helfen, die Lebensqualität und Langlebigkeit der Flösselaale im Aquarium zu sichern.

Fortpflanzung und Zucht

Der Flösselaal zeigt in der Natur ein interessantes Paarungsverhalten, das trotz vieler Beobachtungen in Gefangenschaft schwer zu replizieren ist. Männchen sind im Vergleich zu Weibchen schlanker und weisen während der Laichzeit eine Verdickung der Afterflosse auf. Weibchen haben charakteristische helle Strahlen, welche die Geschlechtsbestimmung ermöglichen. Das Ablaichen findet in dicht bepflanzten Bereichen statt, wo das Weibchen die Eier absetzt. Diese werden entweder frei im Wasser oder an Pflanzen haften gelassen.

Die Fortpflanzung von Flösselaalen im Aquarium ist bisher wenig dokumentiert und als mittelschwierig eingestuft. Die Bedingungen zur erfolgreichen Zucht sind allerdings anspruchsvoll und erfordern eine sorgfältige Kontrolle verschiedener Parameter im Aquarium. Eine geeignete Temperatur für die Zucht liegt bei etwa 27 Grad Celsius, und der Leitwert sollte optimal eingestellt sein, um den natürlichen Bedingungen möglichst nahe zu kommen. Die Aquariengröße spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, wobei größeres Volumen bevorzugt wird, um die Tiere nicht zu stressen. Idealerweise sollte ein Verhältnis von sechs Männchen zu zwei Weibchen gehalten werden, was in der Praxis jedoch kaum umsetzbar ist.

Nach der Eiablage bleiben die Eier mehrere Tage ungeschützt, was sie anfällig für Fressfeinde macht. Eine gezielte Separierung im Zuchtbecken kann helfen, die Überlebenschancen der Eier zu maximieren. Die Inkubation dauert unter optimalen Bedingungen wenige Tage bis etwa eine Woche. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind in den ersten Wochen besonders empfindlich. Darüber hinaus ist die Fütterung der jungen Flösselaale eine Herausforderung, da sie spezielles und fein zerkleinertes Futter benötigen, das ihrem noch kleinen Maul und Verdauungstrakt angepasst ist.

Aufgrund der herausfordernden Bedingungen wird die Zucht des Flösselaals in der Aquaristik oft nicht empfohlen. Es ist wichtig, dass nur erfahrene Aquarianer versuchen, diese Art zu züchten, und sie sollten sich intensiv mit den spezifischen Bedürfnissen und der Pflege der Jungtiere auseinandersetzen. Häufig scheitert die Zucht an der mangelnden Kenntnis über die spezifischen ökologischen Anforderungen des Flösselaals. In einigen Regionen gibt es zudem rechtliche Bestimmungen im Bereich des Artenschutzes, die die Zucht in Gefangenschaft beschränken oder regulieren, um Wildbestände nicht zu gefährden. In jedem Fall ist eine sorgfältige Planung und Vorbereitung für jede Zuchtunternehmung unerlässlich.

Tipps aus der Praxis

Ein entscheidender Tipp für die erfolgreiche Haltung von Flösselaalen ist die Sicherung des Aquariums gegen Ausbrüche. Aufgrund ihrer schlangenähnlichen Form und der Fähigkeit, schmale Schlitze zu durchdringen, ist es notwendig, jedes potenzielle Fluchtloch, insbesondere in den Ecken, sorgfältig abzudichten. Eine ausbruchssichere Abdeckung ist unerlässlich. Oft wird berichtet, dass die Tiere versuchen, über die Ecken der Abdeckung zu entkommen, daher sollten diese Bereiche besonders verstärkt werden.

Bei der Aquarientechnik ist darauf zu achten, dass der Filter nicht zu viel Strömung erzeugt. Flösselaale bevorzugen eher ruhiges Wasser. Ein Außenfilter kann hier eine gute Lösung darstellen, da er das Wasser effizient reinigt, ohne eine starke Strömung zu erzeugen. Weiterhin sollte der Boden des Aquariums mit weichem Sand oder feinem Kies ausgelegt werden, da grobe Substrate Verletzungen an der empfindlichen Haut der Tiere hervorrufen können.

Halter berichten häufig von Verdauungsproblemen bei Flösselaalen, die oft auf eine falsche Ernährung zurückzuführen sind. Flösselaale ernähren sich in ihrem natürlichen Lebensraum von kleinen Fischen und wirbellosen Tieren, sodass eine abwechslungsreiche Ernährung aus Lebend- und Frostfutter bevorzugt wird. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Futter nicht zu groß ist, um Verschlucken zu vermeiden.

Eine Vergesellschaftung mit kleinen Fischen ist riskant, da Flösselaale sie als Nahrung betrachten könnten. Stattdessen eignen sich größere, robuste Fische als Aquariengenossen. Auch sollte bedacht werden, dass Flösselaale primär dämmerungs- bis nachtaktiv sind, sodass sie sich tagsüber häufig verstecken. Eine ausreichende Bepflanzung und Verstecke aus Stein oder Holz fördern natürliches Verhalten.

Rechtliche Rahmenbedingungen sind grundlegend: Da Flösselaale nicht auf der Liste bedrohter Arten stehen, unterliegen sie keinen spezifischen Artenschutzauflagen in der EU. Dennoch sollte man sich im jeweiligen Land über die spezifischen gesetzlichen Vorgaben zur Tierhaltung informieren. Vor der Anschaffung eines Flösselaals sollte die Mindestgröße des Aquariums von 200 Litern berücksichtigt werden, um den Tieren einen artgerechten Lebensraum zu bieten.

Der wohl häufigste Fehler in der Flösselaal-Haltung ist die Unterschätzung ihres Ausbruchsinstinkts. Viele Neueinsteiger berichten von Überraschungen, wenn sie die Tiere entweder im Raum vorfinden oder vermissen. Halter betonen daher die Bedeutung einer gewissenhaften Überprüfung der Aquarienabdeckung, um langwierige Suchaktionen oder Verluste zu vermeiden.

© 2024 DieWasserwelt.de c/o Robin GmbH