Der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) ist eine faszinierende Wasserpflanzenart aus der Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae). Diese Schwimmpflanze ist in Europa, Sibirien und Teilen Nordafrikas heimisch[1][2]. In Deutschland findet man sie vorwiegend im Tiefland, besonders in den Talauen größerer Flüsse, wobei sie im Hügel- und Bergland seltener auftritt[1].
Die Pflanze zeichnet sich durch ihre charakteristischen Blätter aus, die an kleine Seerosenblätter erinnern. Sie sind rundlich bis nierenförmig, ledrig-derb und haben einen Durchmesser von etwa 2-7 cm[1][2]. Die Blätter schwimmen auf der Wasseroberfläche und sind oberseits glänzend grün, während die Unterseite oft leicht rötlich gefärbt ist[1].
Wachstum und Vermehrung
Der Froschbiss bildet lange Ausläufer von bis zu 20 cm Länge, an denen sich neue Blattrosetten entwickeln[2]. Diese Ausläufer ermöglichen es der Pflanze, große schwimmende „Blatt-Teppiche“ auf der Wasseroberfläche zu bilden[6]. Die Wurzeln des Froschbisses erreichen normalerweise nicht den Gewässergrund, sondern nehmen Nährstoffe direkt aus dem freien Wasser auf[1].
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich vegetativ:
- Durch Ausläufer, an denen sich neue Blattrosetten bilden
- Über Winterknospen (Turionen), die sich im Herbst bilden, absinken und im Frühjahr zu neuen Pflanzen austreiben[1][2][6]
Die Blütezeit des Froschbisses erstreckt sich von Juni bis August. Die Pflanze bildet weiße Blüten mit einem Durchmesser von etwa 2 cm und einer gelben Basis[2][6].
Standortansprüche und Kultivierung
Der Froschbiss gedeiht am besten unter folgenden Bedingungen:
- Sonnige bis halbschattige Lage
- Stehende oder sehr langsam fließende Gewässer
- Nährstoffreiches, aber sauberes Wasser
- Kalkarmes Wasser
- Schlammiger Untergrund
- Wassertiefe idealerweise 20-40 cm, wobei die Pflanze an der Oberfläche treibt[6]
In Gartenteichen kann der Froschbiss ab Ende Mai ausgebracht werden, indem man die Jungpflanzen einfach auf die Wasseroberfläche setzt[6].
Ökologische Bedeutung
Der Froschbiss spielt eine wichtige ökologische Rolle in Gewässerökosystemen:
- Er entzieht dem Wasser Nährstoffe und trägt so zur Wasserreinigung bei
- Die Pflanze bietet Lebensraum und Schutz für Mikroorganismen und kleine Wassertiere
- Sie dient als Nahrung für Wasservögel und andere Wasserbewohner[1][5]
Allerdings kann ein zu starkes Wachstum des Froschbisses auch problematisch sein, da er andere Wasserpflanzen überwuchern und die Lichtverhältnisse im Gewässer beeinträchtigen kann[6].
Gefährdung und Schutz
In vielen Regionen Deutschlands ist der Froschbiss selten geworden und steht teilweise auf der Roten Liste gefährdeter Arten[1]. Die Hauptgefährdungsfaktoren sind:
- Gewässerverschmutzung
- Übermäßiger Nährstoffeintrag
- Verschlammung
- Zuschütten von Kleingewässern[7]
Um den Froschbiss zu schützen, ist es wichtig, seine natürlichen Lebensräume wie Altwasser, Seen, Teiche und größere Gräben zu erhalten und zu pflegen[5].
Quellen
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Froschbiss
[2] https://www.gartenteich-ratgeber.com/pflanzen/wasserpflanzen/schwimmpflanzen/froschbiss/
[3] https://teichpflanzen-teichbau.com/froschbiss-hydrocharis-morsus-ranae.html
[4] https://www.teichbau-profi.de/199/froschbiss-hydrocharis-morsus-ranae.html
[5] https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/froschbiss
[6] https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/froschbiss/froschbiss
[7] https://www.stiftung-naturschutz.de/aktuelles/pflanze-des-monats/froschbiss
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserlinsengew%C3%A4chse