Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)

Die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) ist eine frei schwimmende Wasserpflanze, die ursprünglich aus dem Amazonasbecken Südamerikas stammt. Sie hat sich jedoch in tropischen und subtropischen Regionen weltweit ausgebreitet und gilt als eine der invasivsten Wasserpflanzen überhaupt. Charakteristische Merkmale sind:

  • Blätter: Rundlich bis oval, glänzend grün, 10-20 cm im Durchmesser
  • Blattstiele: Aufgeblasen und schwammig, verleihen der Pflanze Auftrieb
  • Blüten: Auffällig blau-violett bis lavendelfarben, 4-6 cm groß, mit gelbem Fleck auf dem obersten Blütenblatt
  • Wurzeln: Lange, dunkle, federartige Wurzeln unter Wasser
  • Wuchshöhe: Bis zu 1 m über und unter der Wasseroberfläche

Kultivierung und Pflege

Die Wasserhyazinthe ist relativ pflegeleicht und eignet sich für:

  • Gartenteiche
  • Aquarien
  • Kleine Wassergefäße

Wichtige Kulturbedingungen:

  • Wassertemperatur: 20-30°C
  • Licht: Volle Sonne bis Halbschatten
  • Nährstoffreiches Wasser
  • pH-Wert: 6,0-7,5

In gemäßigten Klimazonen muss die frostempfindliche Pflanze im Winter geschützt oder als einjährige Pflanze behandelt werden.

Vermehrung und Wachstum

Die Wasserhyazinthe vermehrt sich extrem schnell, hauptsächlich vegetativ durch Ausläufer. Unter optimalen Bedingungen kann sich die Population alle 8-12 Tage verdoppeln. Eine regelmäßige Ausdünnung ist daher oft notwendig, um eine Überwucherung zu vermeiden.

Ökologische Bedeutung

Die Wasserhyazinthe hat sowohl positive als auch negative ökologische Auswirkungen:

Positiv:

  • Filtert Schadstoffe und Nährstoffe aus dem Wasser
  • Bietet Lebensraum für Wasserorganismen
  • Kann zur Wasserreinigung eingesetzt werden

Negativ:

  • Verdrängt einheimische Wasserpflanzen
  • Beeinträchtigt Wasserqualität und Sauerstoffgehalt
  • Behindert Schifffahrt und Fischerei
  • Fördert Vermehrung von Krankheitserregern

Besonderheiten und Verwendung

Die Wasserhyazinthe findet vielfältige Anwendungen:

  • Zierpflanze in Gartenteichen und Aquarien
  • Biomasse für Biogas- und Biokraftstoffproduktion
  • Rohstoff für Kompost und Tierfutter
  • Phytoremediation zur Reinigung verschmutzter Gewässer

Aufgrund ihres invasiven Potenzials ist in vielen Regionen ihre Kultivierung und Verbreitung jedoch streng reguliert oder verboten. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser faszinierenden, aber problematischen Pflanze ist daher unerlässlich.

Quellen

[1] https://wiki.bugwood.org/Eichhornia_crassipes
[2] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2427.2009.02294.x
[3] https://keys.lucidcentral.org/keys/v3/eafrinet/weeds/key/weeds/Media/Html/Eichhornia_crassipes_(Water_Hyacinth).htm
[4] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7364201/
[5] https://www.mygarden.com/plants/common-water-hyacinth
[6] http://www.misin.msu.edu/facts/detail/?cname=Water+hyacinth&id=48
[7] https://www.gardeningknowhow.com/ornamental/water-plants/water-hyacinth/growing-water-hyacinth.htm
[8] https://keyserver.lucidcentral.org/weeds/data/media/Html/eichhornia_crassipes.htm

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